Eigene Lyrik, Fotos und Bilder
Dieser Blog wird durch das Deutsche Literaturarchiv Marbach archiviert.
22. Januar 2014
Galerie auf Zeit
Wieder haben wir (Claudia Ackermann - Malerei, Silvia Baukloh - figurative Kunst und ich - Lyrik) unsere Galerie auf Zeit in Kierspe, Friedrich-Ebert-Str. 251, neu gestaltet.
U.a. habe ich zum Thema "Licht" das nachstehende Gedicht veröffentlicht.
Ich schrieb es vor vielen Jahren am 12. Januar, als ich abends aus dem Büro kam und voll Freude feststellte, dass es noch hell war. Dies Gedicht wurde damals von Olly Komenda- Soentgerath, eine bekannte Lyrikerin, die in Köln lebte, als eines der aussergewöhnlichen Gedichte meines ersten Buches "Aufatmen" bezeichnet.es begeisterte sie sehr.
Olly Komenda-Soentgerath übersetzte neben ihrer eigenen Lyrik auch Werke des Literaturnobelpreisträgers Jaroslav Seifert in die deutsche Sprache. Die Begegnungen und der Austausch mit ihr sind eine schöne Erinnerung.
Licht
Es ist noch hell!
Vergeblich streckt die Nacht die Hände aus,
den Tag zu greifen.
Lockt ihn mit rotem Abendrot
am Horizont,
den Kopf in ihren Arm zu legen.
Die Sonne hat bereits den Schritt gewandt,
schon warten Sterne hinter Wolken,
des Tages Ruhe zu bewachen.
Doch
freudig stellt der Tag sich auf die Zehenspitzen,
über Baumwipfeln es zu verkünden:
Es ist noch Licht!
© Annette Gonserowski
21. Januar 2014
16. Januar 2014
Lächeln
Lächeln
Manchmal wünsche ich mir,
ich wäre in Deinem Traum,
nachts,
hinter Deinen Lidern,
der ungesteuert ist
und ungewehrt,
dass Du zärtlich bist
noch im Erwachen
und lächelst.
© Annette Gonserowski
Uśmiech
Czasami
pragnę
Znaleźć
się w Twoim śnie,
nocą,
pod
Twoimi powiekami,
śnie
niekontrolowanym,
śnie niechronionym,
śnie niechronionym,
żebyś
budząc się
był nadal czuły
i uśmiechnięty.
był nadal czuły
i uśmiechnięty.
© Übersetzung: Pawel Dydack
aus dem Buch: Geliebte Freundin Sehnsucht
12. Januar 2014
Die Parabel vom Freisein
Vom Meer umgeben
wissen,
nichts halten zu können:
nicht die Wellen,
den Sand,
nicht den Fisch,
der flüchtig dich berührt.
Es treibt sie fort.
Loslassen,
ohne Bedauern,
was nicht zu halten ist
und genießen:
das Zurückfließen der Wellen,
das Wegspülen des Sandes von der Haut,
den silbernen Augenblick des springenden Fisches.
Loslassen,
frei sein
und leicht.
(c) Annette Gonserowski
Sirene
für Ulrich
Verschließe Deine Ohren
mit Wachs,
sagtest du,
wenn ich Sirene
dir singe.
Das Meer
verschloss meine Ohren
mit Sand und mit Wasser.
In mir nun
das Rauschen des Meeres
und Deine Worte -
für immer.
(c) Annette Gonserowski
Anmerkung:
mein Zwillingsbruder hatte mir etwas übergeben, das ich ihm nach einem bestimmten Termin erst wiedergeben sollte. Auf keinen Fall früher, auch wenn er mich darum bitten würde. Er hatte dieses versiegelt und für mich zur Erinnerung "Sirene" darauf geschrieben. Er holte es nach dem vereinbarten Termin wieder ab. Ich denke oft daran.
11. Januar 2014
Dialoggedicht
Inseln der Zeit
Wie zarte Hände umfangen
mich deine Worte,
malen mir Sehnsucht
ins Herz und lassen
den Tag vergessen
Inseln der Zeit hissen ihre
Segel und tragen uns davon
(c) Gerhard Rombach
Unsere Worte
Wären wir
so jung
wie unsere Worte,
so zeitlos wie sie
und so nah -
wir könnten
einander begegnen.
(c) Annette Gonserowski
10. Januar 2014
Reisende
Uns fliegen die Vögel
entgegen.
auf ihrer Reise
gen Süden.
Wir reisen
auf ihrem verklungenen Flügelschlag,
hin zu den verlassenen Feldern
der Heimat
im Schnee.
(c) Annette Gonserowski
8. Januar 2014
Reisegedicht
Beim Blick
auf die Kirchturmuhr
von Thionville
zurckkehren
in diese Zeit.
Hinter sich lassen
leichte Stunden,
ankommen
in der Schwere
des Winters.
(c) Annette Gonserowski
7. Januar 2014
Ein Bild sagt mehr
Aquarell: (c) Claudia Ackermann
für Ulrich
Ein Bild sagt mehr,
als tausend Worte:
kein Schatten neben mir,
keine Hand, die nach der meinen greift
und wir uns halten,
kein vertrauter Herzschlag
klingt in meinem Ohr -
ich gehe den Weg allein,
den wir zu zweit begannen.
In mir auf Ewigkeiten
Du,
vermisst.
(c) Annette Gonserowski
Meine Freundin Claudia Ackermann schenkte mir das Aquarell. Es zeigt einen Ausschnitt aus einem Kinderbild, auf dem ursprünglich auch mein Zwillingsbruder zu sehen war.
Dies Aquarell hat eine Symbolik, die mich mitreißt.
Danke, liebe Claudi.
6. Januar 2014
Dialoggedicht
Steht die Zeit still
Seit ich dich kenne
steht die Zeit still
Zwischen den Zeilen
meiner Gedichte
dämmert das Leben.
(c) Gerhard Rombach
Stille
Zwischen den Zeilen
deiner Gedichte ausruhen,
in dieser Stille
Raum und Zeit vergessen,
das Leben spüren,
entfernt und
blicknah.
(c) Annette Gonserowski
5. Januar 2014
Dialoggedicht
Aquarell meines Zwillingsbruders |
Am
Fenster
Schwarz und unheimlich
die Nacht wenn man auf
das
Wunder wartet und genau
weiß
dass es nie kommen wird
Man steht am Fenster,
sieht
Menschen vorüber eilen
die einen nichts angehen
und
denen man nichts bedeutet
und man wendet sich ab
(c) Gerhard Rombach
03.01.2014
Nacht
Vor meinem Fenster
Dunkel über dem Land,
kein Mensch der vorübereilt,
von Ferne ein Tierruf.
Jetzt leuchtet der Bildschirm
hell in die Nacht –
ein Wunder, dass du mich fandest
aus Millionen.
Nun Deine Gedichte lesen,
-ihre Worte berühren,
die Beklemmung tritt zurück
in die Dunkelheit.
(c) Annette Gonserowski
03.01.2014
03.01.2014
4. Januar 2014
Reisegedicht
Und wieder die Bäume
in verläßlicher Reihe
zu den Bergen hin.
Vor denBergen
die Wolken,
abgewiesen und wütend,
strecken ihre Finger
über das Land.
(c) Annette Gonserowski
3. Januar 2014
Die blaue Brücke bei Valence
Wieder leuchtet die Brücke
blau in die Nacht..
Unter ihr treiben
die Wellen gemächlich,
nach diesem langen Sommer.
Auch meine Tränen
sind stiller geworden.
Unter den Wellen
die Strömung,
unter der Haut
die Trauer -
sie reißen mich mit.
(c) Annette Gonserowski
Bei der Reise in den Süden komme ich an der blauen Brücke bei Valence vorbei, die sich dort über die Rhone spannt. Nachts ist sie blau illuminiert und wirkt gläsern.
Bei jeder Begegnung versuche ich ein Gedicht über die Brücke zu schreiben. Es ist schon eine Reisetradition. Dieses Gedicht entstand Ende September vergangenen Jahres.
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